Haptische Technologie im Smartphone: Wie sie das Gaming interessanter gestalten könnte

Sie befinden sich hier:
»
»
Haptische Technologie im Smartphone: Wie sie das Gaming interessanter gestalten könnte
20. Oktober 2022 | 1.649 klicks

Haptisches Feedback – das haben wir alle schon das ein oder andere Mal gehört. Wir kennen es als das Vibrieren des Smartphones bei der Berührung des Displays oder von den Controllern einer Spielkonsole. Das Wort stammt von dem altgriechischen Wort „haptikos“ (ἁπτικός) ab. Es bedeutet „geeignet zum Berühren“. Doch wie passt das zu einem Smartphone? Und warum ist die haptische Technologie für Spiele von allerhöchstem Interesse?

Haptische Technologie im Smartphone

Diese Spiele nutzen haptisches Feedback

Vor allem Spiele für Konsolen und den PC nutzen ein dynamisches und haptisches Feedback für die Illustration des Spielvergnügens. Erreicht wird das durch eine Vibration des Controllers. Doch auch Smartphones machen von dieser Technologie Gebrauch und schöpfen aus ihr ein wirkungsvolles Element für die Ausgestaltung der Spiel-Erfahrung. Die Genres sind dabei sehr bunt gemischt. In einem davon ist allerdings eine steigende Tendenz bei der Verwendung des haptischen Feedbacks zu erkennen.

Online Casinos vermehrt mit haptischer Technologie ausgestattet

Ein zunehmend beliebtes Einsatzgebiet für haptische Technologie in der Gamingbranche sind Online Casinos. Die kurzweiligen Spielvarianten bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für haptisches Feedback. Durch die eher punktuellen Ereignisse, die die meisten Casinospiele auszeichnen, lassen sich spielintensivierende Impulse sinnvoll einsetzen. Möglich ist zum Beispiel ein haptisches Feedback, wenn ein Gewinn erzielt wurde, wenn ein Casino Bonus ausgeschüttet wird oder ein Spieler ein bestimmtes Ziel erreicht hat. Auch die Wirkung von Grafik und Sound kann zum Beispiel in Videoslots zur Intensivierung der Spielstimmung zum Einsatz kommen.

Verstärkung der Sinnesreize

Bleiben wir bei dem Beispiel des Casino Bonus und stellen uns folgende Situation vor:

  1. Nach einer gewissen Anzahl an Spielrunden in einem Slot Game wird ein Bonus ausgeschüttet. Während dies geschieht, sehen wir auf dem Display eine Animation. Vielleicht ist etwas Konfetti zu sehen und der Hintergrund leuchtet bunt auf. Der Spielende weiß: Das ist ein toller Moment – Jetzt wird der Bonus ausgeschüttet.
  2. 2. Startet dabei eine feierliche Melodie, nimmt das den Spielenden noch ein Stückchen mehr auf einer emotionalen Ebene in Beschlag. Mehr Sinnesreize werden aufgenommen.
  3. 3. Fügen wir dem noch eine haptische Komponente hinzu, werden noch mehr Reize aufgenommen. Der Spielende ist nun mit drei Sinnen in dieses positive Ereignis involviert.

Was bedeutet das?

Mit einem zusätzlichen Reiz schafft es die Animation des Casino Bonuses, die emotionale Distanz zwischen Spiel und Spielendem zu verkleinern. Das Prinzip machen sich auch Spielekonsolen zu Nutze.

Für Freispiel Bonus geeignet

Diese Verstärkung eignet sich vor allem für die Ausschüttung von Freispielen während des Spielens. Auch andere spontan ausgeschüttete Boni eignen sich hierfür. Bei Einzahlungsboni besteht allerdings die Herausforderung, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann die Einbindung des haptischen Reizes sinnvoll und überhaupt möglich ist.

Alleinstellungsmerkmale der Casino-Anbieter

Nicht nur die Ausschüttung eines Bonus und sichere Zahlungsoptionen sind Mittel, um sich in der Branche wirkungsvoll von der Konkurrenz abzuheben. Moderne Features wie schnelle Auszahlungsmöglichkeiten und kurze Ladezeiten sind ebenso wichtig. Mit dem haptischen Feedback gesellt sich aber nun eine weitere Option, die Spielerfahrung einzigartig zu machen, zu den schon zuvor bestehenden.

Was haptische Technologien alles können

Bei einem haptischen Feedback handelt es sich nicht einfach nur um Vibration. Vor allem im vergangenen Jahrzehnt hat sich diese Technologie zu einer echten Wissenschaft gemausert. Hinter allem stehen vor allem zwei technische Elemente.

Piezo-basierte Aktuatoren

Dieses Element ist für die Vibration verantwortlich. Außerdem enthält es die Sensorik für den Empfang des auslösenden Signals. Allerdings können diese Aktuatoren nicht einfach nur eine Frequenz wiedergeben. Sie sind dynamisch und haben die Möglichkeit, hochfrequente und niederfrequente Impulse zu erzeugen. Da sich diese unterschiedlichen Frequenzen steuern lassen, bilden diese Vibrationsplatten das Herzstück der modernen haptischen Technologie. Neben der Frequenz kann auch die Intensität variiert werden.

Hochtechnologisierte Aktuatoren haben sogar mehrere Piezo-Schichten. Das bedeutet, dass mehrere leitende Filme übereinander installiert werden. Das ermöglicht eine besser Dynamik des Feedbacks.

Das Display

Als Vermittler des Impulses dient bei einem Smartphone das Display. Es leitet das Signal mittels Spannung an den Aktuator weiter und erteilt ihm so den Befehl, ein Signal zu geben. Als Schnittstelle zwischen der Vibrationsplatte und dem Display dient ein Sensor-Element, das als Teil des Aktuators betrachtet werden kann. Einfache Vibration ist jedoch noch nicht alles. In Abhängigkeit von der Dauer, der Art und Weise sowie der Intensität der Berührung kann der Aktuator nun einen entsprechenden Impuls erzeugen. Diese Variablen sind bei den alten Aktuatoren noch nicht vorhanden.

Technologien der Vergangenheit

Die Vibrations-Motoren, die wir aus alten PlayStation-Controllern kennen, sind wesentlich größer und nicht so dynamisch einsetzbar. Die beiden technischen Möglichkeiten waren damals die ERM-Technologie (Eccentric Rotary Mass) und die der LRA (Linear Resonant Actuators). Beide Lösungen waren sperrig und boten nur eine begrenzte Variation in der Intensität des Feedbacks.

Haptische Technologie für die Medizin

In der Medizin liegt es nahe, eine so sensible Technologie wie die des piezo-basierten Aktuators zu nutzen. Das wird sogar bereits getan. Die Oberflächen von Prothesen können mit diesen dünnen Platten versehen werden und es Patienten so ermöglichen, haptische Signale trotz fehlender Gliedmaße wahrzunehmen. So wird auch einer Prothese nicht einfach nur eine pragmatisch-technische Lösung, sondern ein Qualitative.

Haptische Technologie für die Medizin

Wie haptisches Feedback das Gaming bereichert

Neben Spielen für Smartphones eroberte das haptische Feedback auch die Welt des Gamings. Ebnend für diese Entwicklung dürfte wahrscheinlich die Entwicklung des DualShock-Controllers von Sony sein. Mittlerweile gibt es jedoch Gürtel und Westen, die für die Vermittlung des Feedbacks genutzt werden können. Das Ziel dabei: Immersion.

Richtig abtauchen

Technologische Fortschritte auf allen BereichenImmersion ist ein Effekt, der Eintritt, wenn Spieler in der virtuellen Realität die abgebildete Umwelt als existent wahrnehmen. Dann empfindet der Betroffene, tatsächlich unter einem freien Himmel zu stehen, obwohl er eigentlich in seinem Wohnzimmer ist. Dies wird bei VR-Brillen mittels Sound und Visuals erreicht. Mit einem Gürtel, der zusätzlich haptische Impulse aussendet, wird die Täuschung der Sinne noch intensiver.

Fühlen, was passiert

Die Endgeräte können Ton und Geschehen in eine haptische Wahrnehmung transportieren. Dadurch kann der Spielende zum Beispiel den Unfall bei einem virtuellen Autorennen noch stärker wahrnehmen. Er erfährt dann nicht nur Sound- und Bildeffekte, sondern ein tatsächlich physisches Geschehen. Ein Beispiel für einen solchen Gürtel ist der Feelbelt.

Fazit

Der technische Fortschritt hat das haptische Feedback nicht nur zu einem unverzichtbaren Element in unseren Smartphones gemacht. Auch in der Medizin kann davon profitiert werden. Nicht zuletzt ist das Gaming zu erwähnen, dass es sich zum Ziel gemacht hat, eine möglichst intensive Erfahrung zu schaffen und dafür auf die modernen Aktuatoren zurückgreift.

Kommentarfunktion ist deaktiviert